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Meine Gedanken zu: Schwarzer Punkt auf weissem Blatt

13. Februar 2023

Die Geschichte zeigt uns, wie häufig wir in unseren Gedanken gefangen sind, und lehrt uns mehr Offenheit: Ein Lehrer überrascht seine Klasse mit einem Test. Die Aufgabe: Die Schüler sollen beschreiben, was sie auf dem Papier sehen. Als die Schüler das Blatt umdrehen, sehen sie einen schwarzen Punkt in der Mitte des weißen Papiers. Am Ende der Stunde sammelt der Lehrer die Antworten ein und beginnt, sie laut vorzulesen. Alle Schüler schreiben über den schwarzen Punkt, über seine Größe, Farbe und Durchmesser. Dann erklärt der Professor: «Keiner von euch hat über den weißen Raum auf dem Papier geschrieben. Jeder konzentrierte sich auf den schwarzen Punkt – das Gleiche geschieht in unserem Leben. Wir haben ein weißes Papier erhalten, um es zu nutzen und zu genießen, aber wir konzentrieren uns auf die dunklen Flecken.»

Was heisst das nun für unser Leben: Wir konzentrieren uns oft auf Probleme und sehen nicht, was wir im Leben sonst noch haben. Dies macht uns traurig, lethargisch und trübt unsere gesamte Stimmung. Die Spirale dreht sich nach unten. Einen Ausweg sehen wir nicht.

In der Schule regst du dich über einen Lehrer auf, der deiner persönlichen Beurteilung nach zu streng und unfair ist. Deine Motivation lässt nach, nicht nur bei den Fächern, die du bei ihm hast, sondern generell. Du siehst deine guten Leistungen in anderen Fächern nicht mehr. Deine Bestätigung holst du dir bei Kolleginnen und Kollegen, welche diesen besagten Lehrer ebenfalls «hassen». Das gibt dir das Gefühl von «Recht haben», es demotiviert dich jedoch und bringt dich keinen Schritt weiter. Im Gegenteil.

Im Sport fühlst du dich vom Trainer unfair behandelt oder du regst dich über deinen kleinsten Fehler im Spiel auf. So verlierst du den Fokus auf dich und kannst deine Leistung nicht mehr bringen. Im Mannschaftssport endet dies auf der Ersatzbank, im Einzelsport führt dies zu einer Niederlage. Generell fehlt dir aber bei beiden Beispielen bald einmal die Motivation. Die ursprüngliche Freude am Sport ist weg. Was du dabei vergisst, ist der Blick aufs Gesamte, auf das, was du bisher alles Positives geleistet hast. Auf die Freude, welche du noch vor kurzem am Sport hattest. Schade.

Im Beruf sehen wir nur noch den Chef, welcher dich immer wieder mit neuen Zahlen erdrückt und dir Ziele setzt, welche du zu erreichen als unmöglich einstufst. Du siehst deine Arbeitskollegen, welche vom selben Chef immer gelobt werden und Komplimente erhalten. Deine Leistungen lassen dadurch nach, es kommt zur Kündigung. Dass du deinen Job aber gerne und auch gut ausübst, hast du ausgeblendet. Was dir einmal Freude bereitete im Job ebenfalls. Schade eigentlich.

Als Stellensuchender kannst du die ständigen Absagen nicht mehr ertragen. «Sie verfügen über einen interessanten Lebenslauf. Wir haben uns jedoch für jemanden entschieden, der unsere Anforderungen noch etwas besser erfüllt». Worte, die dir nach 200 erfolglosen Bewerbungen wie Hähme vorkommen. Du vergisst jedoch, was für tolle Ressourcen du hast. Du bist dir deiner bisherigen Erfolge im Berufsleben nicht mehr bewusst. Das lässt sich ändern.

Im «normalen» Leben konzentrieren wir uns auf unsere Krankheiten, Geldsorgen oder Nachbarschaftsprobleme. Dabei sind diese dunklen Punkte gar nicht so gross im Vergleich zu dem, was wir in unserem Leben sonst noch Schönes haben. Aber sie nehmen uns die Motivation. Beachte die schwarzen Punkte, aber richte deine Aufmerksamkeit unbedingt auch auf das weisse Papier und damit auf die glücklichen Momente und Chancen in deinem Leben! Ich helfe dir gerne dabei.

Ob sich die Geschichte vom Lehrer und dem schwarzen Punkt wirklich so zugetragen hat, weiß ich nicht genau. Viel wichtiger ist jedoch die Botschaft dahinter.